Geistlicher Impuls

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Besuch
Tertiärschwester Ingrid v. Wietersheim / Castell

Maria ist schwanger. Und Josef – wer könnte es ihm verdenken – ist misstrauisch geworden.
Diese ganze merkwürdige Konstellation mit Gott zusammenzubringen, ist ihm unmöglich.
Gott – der ja alle Möglichkeiten der sichtbaren und unsichtbaren Welt in den Händen hält, könnte doch einen eindeutigeren Weg wählen.
Es beginnt also schon in den ersten Tagen der Entstehung  des Gottessohnes: Alles absolut unverständlich.
Und kein Wort der Erklärung – warum ausgerechnet Maria?
Weshalb ist dieser Weg ins Leben nicht klarer, einfacher?
Und wieso muss er – Josef – da mitspielen?

Josef für seinen Teil mag nicht. Er beschließt diesem merkwürdigen Weg einen Riegel
vorzuschieben und auszusteigen.
Das „Ja“ Maria`s  wird er nicht mitsprechen. Er legt sich schlafen, beschließt so schnell wie möglich die Verlobung zu lösen  und in diesem Moment ist ihm Maria egal. Die Mauer darf ruhig da sein – sie passt schon.
Und: Gott selbst ist da nicht unschuldig, findet Josef.
Trotz seines Zornes gelingt es ihm einzuschlafen – und im Schlaf bekommt er Besuch.
Ein Engel spricht zu ihm.
Diese Szene sehen wir auf dem Bild – und wenn wir genau hinsehen, können wir erkennen, dass der lateinamerikanische Künstler dem Engel die Züge des Josef selbst gegeben hat.
Was der Künstler sich wohl dabei gedacht hat?

Ich erinnere mich an Träume in meinem Leben:
Träume, die mir Heil und Unheil zeigten, je nachdem welchen Weg ich einschlagen würde.
Träume, die mir eine Lösung anboten, an die ich nie vorher gedacht hatte.
Als ich aufgewacht war, habe ich gerätselt:
War es Gott der gesprochen hat, oder war es ein Teil meiner Selbst?

Ich konnte es nicht unterscheiden.
Aber vielleicht muss ich das auch nicht.
Denn immer hat die Stimme Worte gesagt wie:
Rede Gutes.
Sieh auf das Schöne im Anderen.
Halte deine Verletztheit nicht fest.
Lass keine Mauer zu.
Traue Gott, dem Unerklärlichen – er ist auch der Liebende.
Öffne dich für das Licht.

Auch Josef hat bei der Begegnung mit dem Engel (und seinem Inneren) ähnliche Worte vernommen.
Er hörte auf sie und das Licht der Welt – Jesus – konnte zu uns kommen.

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