Geistlicher Impuls

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„Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens,
damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.“ (Eph 1, 18)

Sr. Nicole Grochowina / Selbitz

Hoffnung ist ein hohes Gut – und Hoffnungsgeschichten sind in Zeiten von Krisen geradezu überlebensnotwendig. Dabei ist Hoffnung durchweg teuer und kostbar, wie der Philosoph und Theologe Clemens Sedmark in seinem eindrücklichen Buch „hoffentlich. Gespräche in der Krise“ festgehalten hat.
Teuer und kostbar deswegen, weil Hoffnung kein blinder Optimismus ist, sondern immer um Elend und Krisen weiß. Aber: Die Hoffnung gestattet diesen nicht das letzte Wort. Vielmehr „trotz [die Hoffnung] der Dürre des Katastrophenlebens einen blühenden Zweig ab. So wie die Taube in der hebräischen Bibel im Buch Genesis – sie bringt nach der Sintflut, die Vernichtung über die Welt gebracht hat, einen frischen Olivenzweig.“ Dieser Olivenzweig, der schon hier und jetzt vom Leben nach der Krise erzählt, landet in Noahs Arche. Er landet dort, weil Noah mutig genug ist, das Fenster der Arche weit zu öffnen. Er öffnet es, obwohl er ganz sicher weiß, dass mit dem Olivenzweig auch Wind und Dreck in die Arche kommen. Sie gehören schließlich auch zum Leben. Aber Noah öffnet das Fenster.

Jede kleine Geschichte von geöffneten Fenstern und Olivenzweigen aller Art nährt die Hoffnung. Jede kleine Geschichte ist der Dünger für den Boden, auf dem die Hoffnung wächst. Berufen zur Hoffnung – das heißt also: Augen auf, Fenster auf, erwartungsvoll mitten hinein in Wind und Dreck schauen, denn in all diesem wird ganz sicher auch ein Olivenzweig ankommen und vom Leben erzählen – und dies auch mitten in der Krise.
Berufen zur Hoffnung – nach Sedmark gehört dazu eine Kunst, die zum Mensch-Sein gehört: die Kunst, „nicht erst auf das Ende der Krise zu warten, sondern schon jetzt nach dem Olivenzweig zu suchen.“ Und warum? Weil diese Suche niemals vergeblich ist, im Gegenteil: „Mit jedem Olivenzweig kommen wir dem blühenden Garten nach der Krise näher.“ Das ist das Versprechen. Noah würde sagen: Das ist das gehaltene Versprechen Gottes. Als zur Hoffnung Berufene mögen wir sagen: Das ist das Versprechen, das Gott auch in unserem Leben hält.

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