Die Energieversorgung der Zukunft basiert auf erneuerbaren Energiequellen aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Das Zeitalter der fossilen und atomaren Energiebereitstellung nähert sich seinem Ende. Viele Gründe sprechen für den Einsatz der CO2-neutralen, regenerativen Energieträger: Sie sind klimaschonend, nachhaltig, erneuerbar und stärken die Wertschöpfung vor Ort.
Erneuerbare Energien sind der Schlüssel zur Inwertsetzung des ländlichen Raumes und garantieren Arbeitsplätze vor Ort.
Vor diesem Hintergrund verfolgt der Verein Energievision Frankenwald e. V. gemeinsam mit der Communität Christusbruderschaft Selbitz und den Anwohnern des Wildenbergs das Ziel, ein nachhaltiges Energieversorgungskonzept zu entwickeln und umzusetzen. Die benötigte Wärme wird aus erneuerbaren Energieen bereitgestellt und so ein sichtbares Zeichen für eine klimafreundliche Energieversorgung der Zukunft gesetzt. Das Hackschnitzelheizwerk in Selbitz ist ein Leuchtturm auf dem Weg zur energieautarken Region Frankenwald.
Das Projekt Bio-Energie-Berg Selbitz war zunächst lediglich für unsere Immobilien geplant. Nicht nur wirtschaftliche und ökologische Gründe bewegten uns, diese Richtung einzuschlagen. Ein Grundwort unserer Berufung "Ihr seid Hütte Gottes bei den Menschen" (Offb 21) bedeutet auch: Mit allem, was wir sind und haben, dienen wir Gott, dessen tiefster Ausdruck Leben ist. So sind wir ausgerichtet, Leben zu schützen und Lebendigkeit zu fördern.
Auf diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, im Sinne nachhaltiger Entwicklung den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern und damit aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu betreiben, auch wenn diese Investitionen nicht die ganz schnelle Rendite bedeuten.
Im Zuge der konkreten Überlegungen zeigte sich, dass auch Anwohner in der Nachbarschaft an der Umstellung auf erneuerbare Energien interessiert waren. Das Nahwärmenetz für das Heizwerk wurde deshalb nicht nur zwischen den Häusern der CCB verlegt, sondern wurde zu einem Nachbarschaftsnetz erweitert, an dem fünf Anwohner beteiligt sind.
Weiter wurde die Dachfläche des Kesselhauses und die des Hackschnitzelbunkers für die Installation einer Photovoltaik-Anlage (56 kw) genutzt. Den gewonnen Strom speisen wir ins Netz ein.
Wir senken unseren CO2-Ausstoß und beschreiten neue und zukunftsfähige Wege der Energieerzeugung.2>
Geld, das wir bisher für fossile Energieträger aus dem Ausland ausgegeben haben, bleibt unseren regionalen Wirtschaftskreisläufen erhalten.
Das gemeinsame Projekt stärkt die lokale Verwurzelung und die nachbarschaftlichen Beziehungen. Dies ist in unserer Zeit der Globalisierung ein wichtiger Akzent.
Alle Wärmekunden sind gleichzeitig Beteiligte an der Betreibergesellschaft. Dadurch kommen Gewinne der Gesellschaft allen gleichermaßen in günstigen Heizpreisen zugute.
Wir rechnen damit, dass dieses Projekt Vorbildfunktion hat und in unserer Umgebung und über unsere Region hinaus Menschen zum Nachdenken und zur Nachahmung anregt.
Bioenergie-Berg Selbitz
Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG
Zahl der Kommanditisten: 6
Technik | 1 Heizomat Hackschnitzelkessel mit 1.200 KW Nennleistung |
Hackschnitzelbedarf | 3.900 - 4.200 Srm/Jahr |
Bunkerinhalt | 200 Srm (4 m Schütthöhe) |
Lagervolumen | ca. 500 Srm |
Austragungs- und Fördertechnik | 2 × Rundaustrag |
Pufferspeicher | 2 × 18m³ zentral |
Inbetriebnahme | Februar 2011 |
Vermiedene CO₂-Emissionen gegenüber der Verbrennung von Heizöl: | 990 Tonnen CO₂ |
Eingespeiste Wärmemenge | 2.400.000 kWh/a |
Trassenlänge | 1.251 m |
VL-Temperatur | 80 - 83 ° C |
RL-Temperatur | 60 ° C |
Förderung | 149.400 € |
Wärmepreis pro KW | Anschluss-Leistung 105,- € |
Wärmepreis je kWh | 0,5 ct. (2018) |
Teilnehmerbeitrag | 5000 € Kommanditeinlage |
56 kW
Vermiedene CO₂-Emissionen gegenüber dem deutschen "Strommix" | 33 Tonnen CO₂ |