Communität
Christusbruderschaft Selbitz

Schwester Wiebke Beljan

Novizin

Bild von Schwester Wiebke

Ich spürte den Wunsch nach Klarheit.

  • 1980 Geboren
  • 2023 Eingetreten

Abenteuerweg!

Mein Leben war, wenn ich es mir so vor Augen führe, schon immer irgendwie abenteuerlich und vor allem sehr bunt. Doch am 11. Mai 2017 begann ein Abenteuerweg mit Jesus Christus, ausgelöst durch einen Deal, den ich mit Jesus schloss, der meinem Leben eine ganz neue Wendung gab.
Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, war als Teenie und Jugendliche auf vielen Jugend- und Pfadfinderfreizeiten und hatte großes Interesse, über den „Tellerrand“ der Adventisten hinauszuschauen, bei denen meine geistliche Wiege war. Mit 20 Jahren, während meiner Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, ließ ich mich in einem See taufen. Ich traf dann jedoch in sämtlichen Bereichen meine eigenen Entscheidungen, davon ausgehend, dass dies Freiheit sei. Gleichzeitig war ich lange auf der Suche nach aufrichtiger Liebe. Jesus Christus geriet, ohne dass es mir bewusst war, in eine Nebenrolle, ich gewährte ihm in entscheidenden Lebensreichen keinen Zugang.
Fünfzehn Jahre nach meiner Taufe, hörte ich eine Predigt, die so sehr mein Herz berührte, dass ich dachte, sie sei für mich verfasst worden. Sie war der Beginn eines wichtigen Veränderungsprozesses, vor allem auch in der Beziehung zu Jesus Christus. Je mehr ich Gott mein Herz öffnete und es ihm hinhielt, desto mehr wurde darin heil.
An besagtem 11. Mai 2017 beinhaltete mein Deal mit Gott, ihm Zugang zu allen meinen Lebensbereichen zu gewähren, mit meinen eigenwilligen Alleingängen, sollte Schluss sein. Vor allem in Sachen „Paarbeziehungen“. Dieser Deal kostete mich sehr viel Mut. Ich erkannte jedoch, dass meine gelebte Freiheit in all den Jahren in Wirklichkeit Gefangenschaft war. Mich ganz Jesus Christus anvertraut zu haben, löste eine nie geahnte Entlastung und Befreiung in mir aus. Die Beziehung zu Jesus wurde intensiver und erfüllte mein Herz. Ich erkannte und erlebte, dass ich die aufrichtige Liebe, die ich so lange vergeblich gesucht hatte und dabei so vieles in Kauf nahm, in Jesus Christus finde. Das führte zu meiner Entscheidung, nichts anderes mehr zu wollen.
Mich bewegte aber die Frage, wo mein Platz ist, verbunden mit der Sehnsucht nach verbindlicher Gemeinschaft, trotz Ehelosigkeit, die ich Jesus immer wieder hinhielt.
Während meiner Bibelschulzeit an der BTA in Wiedenest, kam ich durch ein Buch das erste Mal mit dem Thema klösterliches Leben in Berührung. Daraus entwickelte sich eine Woche Kloster auf Zeit. Als ich das erste Mal das Ordenshaus der CCB betrat, kam mir der Geruch so vertraut vor. Obwohl er neu und unbekannt für mich war, löste er ein Gefühl von „Zuhause“ in mir aus. Ich spürte den Wunsch nach Klarheit. Vier Monate später nahm ich an einer Exerzitienwoche im Gästehaus teil, in der ich Gottes Reden für mich erkannte.
Beim Eintritt in die Ordensgemeinschaft hatte ich zwar keine Ahnung, was mich wirklich erwarten würde, aber die brauchte ich auch nicht. Entscheidend für mich waren Gottes Ruf und Bestätigungen. Deshalb bin ich hier. Mit Freude und Dankbarkeit spüre ich tief in meinem Inneren, dass hier mein Platz ist – wenngleich mit diesem Abenteuerweg natürlich auch so manche Herausforderungen verbunden sind.