In einer christlichen Familie mit drei Brüdern aufgewachsen, habe ich bereits als Kind Gottes Liebe auf vielfältige Weise erfahren. Das Leben mit anderen zu teilen, ob im Haus, in christlichen Gemeinschaften oder den Kirchgemeinden vor Ort war mir von Kindesbeinen an vertraut. Ich erlebte schon früh eine „geistliche Weite“, Ökumene und Verbundenheit mit Christen aus verschiedenen Ländern. Besonders prägend für mich als Kind waren einige Jahre in einer Familien-Communität. Ich spürte, wie wertvoll es ist, wenn Menschen sich zusammenfinden, um gemeinsam in der Welt zu wirken und das zu leben, was Gott ihnen aufs Herz legt.
Trau deinen Herzensbewegungen
Prägend für meinen eigenen Glaubensweg als junge Erwachsene war ein großer Jugendkongress 1988 in Nürnberg, wo ich Gottes Reden sehr tief und persönlich erlebte und IHM die Führung meines Lebensweges anvertraute. Auch ein FSJ, das ich nach meiner Ausbildung zur Erzieherin in einem christlichem Lebenszentrum für junge Menschen im Schwarzwald absolvierte, war wesentlich auf meinem weiteren Weg. Das Thema Hören auf Gottes Stimme und Berufung ließ mich seitdem nicht mehr los...Wo will mich Gott wohl haben?! Ich erlebte in dieser Zeit, dass Gott oft durch sehr eindrückliche Träume zu mir redete. Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands berührten mich sehr: Was Gebet und Gottes Handeln in dieser Welt doch bewegen! Ich brach für einige Jahre nach Sachsen auf, arbeitete in meinem Beruf als Erzieherin und ehrenamtlich im CVJM. Schon sehr früh hatte Gott mir die Kinder ans Herz gelegt und ich spürte schon immer eine tiefe innere Liebe für sie. Es waren erfüllende Jahre, Vieles war gewachsen, doch in meinem tiefsten Inneren spürte ich, dass das nicht alles war. Was hat Gott mit meinem Leben weiter vor? Ich kam mehr und mehr ins Nachdenken, wie mein Weg weitergeht und war froh, dass ich immer wieder geistliche Begleiter von Gott zur Seite gestellt bekam. Gottes Fürsorge war oft zu spüren. Ein Suchen und Lauschen auf die Stimme Gottes prägte diese Zeit…Da stieß ich durch verschiedene Schriften die mich tief im Herzen ansprachen, auf die Communität Christusbruderschaft und zog mich aus meinem gewohnten Alltag und Umfeld heraus, um mich in Selbitz für einige Monate in einem „Kloster auf Zeit“-Kurs neu zu orientieren. In dieser Zeit berührte Gott Vieles, was schon lange in meinem Inneren „schlummerte“…
Gott als der Herzensflüsterer
Damit hatte ich nicht gerechnet in diesen Monaten: dass Gott mir immer wieder zu Herzen sprach durch verschiedene Bibelworte, Liedverse, Träume, Impulse… kannte ich schon, aber dass ein inneres Brennen in meinem Herzen da war, das nicht aufhörte, ließ mich doch intensiv fragen, ob mein Weg in die Communität führt. Und ich merkte in allem Fragen, Suchen und Beten, dass Gott schon sehr viel früher diese Sehnsucht „anders zu leben in dieser Welt“ in mich hineingelegt hatte. Knapp 2 Jahre ging ich nochmal an meinen Ort zurück, um zu prüfen, wie es im Alltag sein wird, doch es hörte nicht auf zu brennen und mein Konfirmationsvers aus Joh.21 war letztlich wegweisend: „Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich liebhabe“. Gott meinen Weg mit allem, was mich ausmacht und was ER in mich hineingelegt hat, Ihm ganz anzuvertrauen, war der Anfang eines spannenden Weges. Trotz aller Unsicherheit und allem Aufbruch kam tief in mir etwas zur Ruhe, das macht mich glücklich.
Ich erlebe Gott in allen Höhen und Tiefen als den Treuen, der sich zu mir, zu uns als Gemeinschaft und jeder Einzelnen stellt und uns führt und leitet. Und so möchte ich weiter nah an Seinem Herzen bleiben, Seinen Spuren folgen und zusammen mit meinen Schwestern und Brüdern „Wohnort der Liebe Gottes“ und in dieser Welt „Salz und Licht“ sein.