„… und Jesus ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.“

Inspiriert vom Hebräerbrief 5,7-10: Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen vor den gebracht, der ihn aus dem Tod erretten konnte; und er ist erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er der Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und da er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber der ewigen Seligkeit geworden, von Gott genannt ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Gott in Ehren halten:
Was heißt das für mich auf dem Weg, mich einzuüben in die Haltung Jesu?

In Ausweglosigkeit Gott in Ehren halten,
in Ohnmacht Gott in Ehren halten,
im Zorn Gott in Ehren halten,
in meinen Ablehnungen Gott in Ehren halten.

Im Zweifel Gott in Ehren halten,
in Selbstanklage Gott in Ehren halten,
in Resignation Gott in Ehren halten,
im Minderwertigkeitsgefühl Gott in Ehren halten.

Im Machtbedürfnis Gott in Ehren halten,
wenn Rache ein Recht will Gott in Ehren halten,
in Zerrissenheiten Gott in Ehren halten,
wenn Verachtung aufsteigt Gott in Ehren halten.

So bleibt der Gotteskompass eingenordet,
so darf Gott Gott sein, wenn ich Mensch bin.
Dann komme was mag,
innen oder außen,
dann geschieht Auferstehung.


Sr. Mirjam Zahn, Gästehaus Selbitz