Communität
Christusbruderschaft Selbitz

Die Geschichte der Tertiärgemeinschaft

Tertiäre 1948

1947 - 1952: Anfänge

In den Jahren des Krieges haben Frauen den seelsorgerlichen und befreienden Dienst der Pfarrfrau Hanna Hümmer erfahren. Daraus entstand ein Kreis von ersten Tertiärgeschwistern. Mit ihrem Gebet und ihrer materiellen Hilfe in Form des "Zehnten" trugen sie zur Existenzgrundlage der "Schwarzenbacher Christusbruderschaft" bei. Als "helfende Mitglieder" gehörten sie zur "allgemeinen Christusbruderschaft". Sie wussten sich "von Gott mit hineingenommen in den Uranfang der Christusbruderschaft".

1953 - 1973: Entwicklungen

Zu dem "äußeren Ring" gehörten 1956 bereits 10 männliche und 48 weibliche Mitglieder. Sie verstanden sich als "der Dritte Orden um die Kerngruppe der dienenden Brüder und Schwestern... Sie versuchten, die Ordnungen der Bruderschaft in loser Form mitzuleben und in ihrer Ortsgemeinde nach Kräften an deren geistlicher Verlebendigung beizutragen."

Das große Wachstum der Communität (118 Mitglieder im Jahre 1973) und die Bauphasen in rascher Folge (Ordenshaus, Gästehaus und Walter Hümmer-Haus) prägten diese Jahre. Es war eine Zeit der Klärung und Gärung.

Hanna Hümmer mit Tertiärgeschwistern
Nach einer Segnung an der Festtafel

1974 - 1985: Stillstand

Nach dem plötzlichen Tod von Walter Hümmer (1972) hatte Hanna Hümmer nicht mehr die Kraft, die Tertiären weiter zu begleiten und Freizeiten für sie zu halten.

Das Fortbestehen des Tertiärkreises mit seinen 32 Geschwistern war nach dem Tod von Hanna Hümmer 1977 unklar. Es folgte eine Zeit der Krise in der Christusbruderschaft. Sie führte zu einer Teilung in die "Christusbruderschaft Falkenstein" und "Christusbruderschaft Selbitz". 13 Tertiäre zogen mit nach Falkenstein, 17 Tertiäre verblieben in Selbitz.

1985 - 1989: Neuanfang

Freunde suchten nach der Trennung eine "engere Verbindung" zur Christusbruderschaft in Selbitz. Sie erarbeiteten in verschiedenen Einkehrtagen "10 Punkte verbindlichen Lebens in einem Tertiärkreis der Christusbruderschaft".

Eine Neugründung der Tertiärgemeinschaft geschah im Dezember 1986 mit 17 "alten" und 19 "neuen" Geschwistern. In rascher Folge gab es jedes Jahr neue Aufnahmen und Segnungen. Die Jahre des neuen Aufbruchs waren geprägt von großer Lebendigkeit und Freude.

Neuaufnahme von Tertiären 1986
Mithilfe beim Zeltaufbau, 1990

seit 1990: Wachsen und Reifen

Inzwischen ist die Tertiärgemeinschaft auf über 100 Mitglieder angewachsen – Ehepaare und Singles, von Südbaden bis Mark Brandenburg. Neue Strukturen für die Leitungsverantwortung und Kommunikationsformen für den Aufnahmeweg und die Zuordnung zur Communität mussten geschaffen werden, damit sie dem Wachstum der Einzelnen und den Zielen der ganzen Gemeinschaft dienen. Wegweisend waren dabei die Grundverheißungen der Communität und die Regel (1999), an der sich die Tertiärgemeinschaft orientiert.

Was zur Ausgestaltung des Lebens in der "Tertiärgemeinschaft als Weggemeinschaft" heute gehört, wurde in "Konkretionen" unter der Beteiligung aller Mitglieder zusammengefasst (2010, überarbeitet 2020). Konkretisiert wird dieses Anliegen in den beiden Klausur-Tagungen der ganzen Gemeinschaft im Frühjahr und Herbst in Selbitz und im geistlichen Austausch sowie im Teilgeben und Teilnehmen untereinander in regionalen Zellen. Das Anliegen der Tertiärgemeinschaft besteht darin, "Wohnort der Liebe Gottes unter den Menschen" zu sein.