Gestalt unserer Gebetszeiten
Die Säulen unseres gemeinschaftlichen Lebens sind die gemeinsamen Gebetszeiten, die drei Mal am Tag stattfinden. Die Liturgie des Morgen- und Abendgebetes folgt dem traditionellen Stundengebet: Durch die gregorianisch gesungenen Psalmen und biblischen Gesängen sind wir verbunden mit Generationen vor uns. Zeiten der Stille geben Raum, das Gehörte persönlich nachklingen zu lassen. In freier Fürbitte bringen wir Anliegen unserer Zeit und Welt vor Gott.
Christus lädt dich ein, in seinem Namen den Vater um alles zu bitten. Entdecke in der Fürbitte deine eigene Berufung, für Menschen und für die Schöpfung vor Gott einzustehen.. Gott will sein Reich nicht ohne dich aufrichten. Er will dein Mitwirken“ Regel, S.27
Das Mittagsgebet unterbricht die Arbeit in der Mitte des Tages. Mit wechselnden Gebeten und Gesängen stellen wir das Geheimnis des Kreuzes in den Mittelpunkt unseres Seins. Von dort geht Kraft des Friedens und der Einheit aus, um die wir für uns, unsere Gemeinschaft und die ganze Welt bitten.
In unseren Gebetszeiten folgen wir dem Gebetscharisma unserer Gründer Hanna und Walter Hümmer. Zentral ist die Anbetung des Dreieinigen Gottes. Im Morgengebet hat ein Anbetungsgebet seinen festen Platz. Es preist die unerforschliche Größe des göttlichen Handelns. Wir antworten mit einem gemeinsamen Hingabegebet. Damit bekräftigen wir: Unser Leben sei Gott geschenkt. Die äußeren Formen des Gebets haben sich seit der Gründung unserer Communität verändert. In Zeiten der Krise zeigte sich, dass spontane und freie Formen bei Stimmungsschwankungen und Konflikten sehr anfällig sind. So entwickelten sich die Gebetszeiten zu ihrer jetzigen, liturgisch-geprägten Gestalt: Die Gemeinschaft findet Halt in den uralten Gebeten der Bibel – den Psalmen.
Der Lauf des Kirchenjahres mit seinen Fest- und Fastenzeiten gibt dem gemeinsamen Beten einen guten Rhythmus.Sich wiederholende Gesten und Gebärden vertiefen das Gebet ganzheitlich. In diesen gemeinschaftlichen Vollzügen entsteht Raum, in dem jede einzelne Schwester ihren Weg der gemeinsamen Berufung folgen kann: „Lebe die Liturgie der Liebe!“